Der Steinkohlebergbau in den kleinen nordwestdeutschen Revieren unterscheidet sich nicht nur aufgrund der geologischen Voraussetzungen stark vom Ruhrbergbau. Auch die Sozialstrukturen der beiden Reviere wiesen zur Zeit der großen Industrie erhebliche Unterschiede auf. Ausbeutung, Wohnungsnot, Konkurrenzdruck und Armut prägten das Leben der Bergarbeiter an der Ruhr. Obwohl die sozialen Verhältnisse am Osterwald sich mit denen im Ruhrgebiet nur bedingt vergleichen lassen, waren den Bergleuten hier existenzielle Sorgen auch nicht fremd. Daher möchten wir diese Führung durch den Hüttenstollen mit einer Lesung von Gedichten des Bergmannes, Arbeiterführers und Dichters Heinrich Kämpchen aus Bochum verbinden.
Die Befahrung des Besucherbergwerks dauert etwa zwei Stunden und die an ausgewählten Stellen unter Tage vorgetragenen Gedichte Kämpchens entfalten ihre Wirkung - unterstützt durch die ganz besondere Atmosphäre, welche die Enge, die spärliche Beleuchtung und der kühle Wetterzug schaffen. Am Ende der Hauptstrecke laden Sitzbänke zum Ausruhen ein und heißer Kaffee hilft gegen das doch allmählich einsetzende Frösteln.